Ansah zerstört Stuttgarts Traum: Union siegt im Intensitäts-Klassiker

Sehenswert Futmetrix-Wertung: 64/100. An der Alten Försterei entschied sich ein Sechs-Punkte-Kampf, der die Bundesliga-Saison prägen könnte: Union Berlin dominierte nicht die Statistik, aber die Entscheidungsmomente—und das ist alles, was zählt.

Der Stürmer, der Träume zerstört

Ilyas Ansah brauchte nur 45 Minuten, um Stuttgarts Defensive zu zerlegen. Sein erster Treffer in der 18. Minute war ein Weckruf: Union Berlin spielte nicht schön, aber effizient. Die Intensität war von Anfang an brutal—29 Schüsse flogen auf beide Tore, doch Ansah verwandelte mit chirurgischer Präzision. Sein Doppelpack (45. Minute, diesmal nach Vorlage von A. Ilic) machte Union zur Bestie des Tages. Mit einer 9,2er-Bewertung war Ansah nicht nur Torschütze, sondern die Verkörperung von Unions Konter-Philosophie: Weniger ist mehr.

Stuttgart dominiert, verliert trotzdem

VfB Stuttgart kontrollierte das Spiel mit 75 Prozent Ballbesitz und 21 Schüssen. Ihre Passing-Quote von 89 Prozent war makellos. Doch Frederik Rönnow stand wie eine Festung—fünf Paraden bei einer 8,5er-Bewertung. Die Balance war völlig verzerrt: Stuttgart hätte gewinnen müssen. Stattdessen musste der Tabellen-13. auf Revanche warten. Jeff Chabot verteidigte heroisch (7,9er-Bewertung), aber selbst seine Stabilität konnte Stuttgarts Angriffsfuror nicht in Tore verwandeln.

Die Wende kommt zu spät

In der 86. Minute—als Union bereits das Spiel kontrollierte—schlug Tiago Tomas zu. Der Einwechselspieler (kam in Minute 65) erzielte nach Vorlage von C. Fuhrich das Anschlusstor. Ein Überraschungs-Moment, der zu spät kam. Mit 16 Ecken und einer Flut von Chancen hätte Stuttgart längst 3:0 führen können—die xG-Statistik (1,73 zu 0,34) lügt nicht. Doch Unions Effizienz war das Gegengift zu Stuttgarts Ballbesitz-Rausch.